Wie Amazon über kostenlose Kindle Books für Autos wirbt

Längst steht Amazon mit beiden Beinen im Werbegeschäft: Die Tablets der Fire-Familie gibt es “mit Spezialangeboten” günstiger, und auch beim Kindle können Leser sparen, wenn sie Reklame auf dem Sperrbildschirm akzeptieren. Anzeigt wird meist Werbung für Produkte bei Amazon, doch dabei bleibt es nicht: Mittels kostenloser eBooks kurbelt der Konzern indirekt den Umsatz von Auto-Herstellern an.

Seth Dallaire, bei Amazon hauptverantwortlich fürs digitale Werbegeschäft, berichtete am gestrigen Dienstag auf einer Fachkonferenz von der Zusammenarbeit zwischen dem Online-Händler und den Autoherstellern Land Rover und Nissan. Das meldet Business Insider. Für diese hochpreisigen und naturgemäß nicht online erhältlichen Produkte setzt Amazon auf Content Marketing: Beworben werden kostenlose Kindle Books und digitale Broschüren, sowohl informativer als auch unterhaltender Natur.

Content Marketing mit kostenloser Abenteuergschichte

Bildschirmfoto 2015-04-29 um 12.51.40So wurde für Land Rover eine kostenlose Abenteuergeschichte beworben, die die Marke von einem namhaften Autor schreiben lies. Amazon-Mann Dallaire berichtete von einer sehr positiven Resonanz seitens der Leserschaft: “Viele Kunden haben das beworbene eBook gelesen. Es wurde nicht als pure Werbung vermarktet sondern als Inhalt. Viele Interessierte griffen aufgrund des Autors zum eBook. Das war eine großartige Erfahrung für uns”. Bei der Auftragsarbeit handelt es sich um den auch im deutschen Kindle Store erhältlichen Titel The Vanishing Game (2,9/5 Sterne bei 595 Amazon-Rezensionen auf Amazon.com) aus der Feder des schottischen Schriftstellers und Drehbuchautoren William Boyd.

In Japan arbeitet Amazon mit Nissan zusammen. Für diesen Auto-Hersteller übernahm der Online-Händler sogar die Kreation digitaler Info-Broschüren, die dann auch über Amazon-Hardware beworben wurden. Auch diese Kampagne hat nach Angaben von Amazon gut funktioniert, weil “Kunden darauf vertrauen, dass Amazon objektive Informationen über ein Produkt oder eine Marke bereitstellt” – selbst, wenn es tatsächlich bezahlte Werbung ist.

Johannes Haupt

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