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Google-Suchergebnisse bei Yahoo – was das für SEA und SEO bedeutet

Seit April ist Yahoo vertraglich nicht mehr exklusiv an die Nutzung von Bing als Suchmaschine gebunden, jetzt tauchten erstmalig Google-Resultate auf der immer noch vielgenutzten Plattform auf. Suchmaschinen-Werber wie -Optimierer sollten diese Entwicklung sehr genau im Auge behalten.

Das Fachblog "SEO Book" berichtete am gestrigen Mittwoch zuerst über Google-Ergebnisse – organisch wie bezahlt – bei der Suche über Yahoo. Auf den ersten Blick lassen sich Google- und Bing-Ergebnisse demnach schon anhand der obersten Textanzeige unterscheiden, deren Überschrift bei Bing violett und bei Google klassisch blau ist. Naturgemäß fehlt bei den Google-Ergebnissen außerdem der Hinweis "Powered by Bing" im Footer.

Worin sich Google- und Bing-Ergebnisse unterscheiden (Grafik von SEO Book)

Worin sich Google- und Bing-Ergebnisse unterscheiden (Grafik von SEO Book)

Gemäß der Mitte April geschlossenen neuen Kooperationsvereinbarung ist es Yahoo gestattet, bis zu 49,9 Prozent aller Suchanfragen über andere Dienste als Bing zu bedienen (der "die Mehrheit" des Search-Traffic zugestanden wird). Die Vereinbarung sieht außerdem eine höhere Umsatzbeteiligung für Yahoo vor – und eine Klausel, nach der der komplette Vertrag vom 01. Oktober an jederzeit gekündigt werden kann.

Google-Dominanz nimmt zu

Bei den von SEO Book entdeckten Google-Suchergebnissen auf Yahoo handelt es sich um einen Testlauf. Eine zeitnahe Ausweitung ist allerdings möglich und auch wahrscheinlich, da es bei Google mehr Konkurrenz im SEA-Bereich als bei Bing und damit auch höhere Anzeigenerlöse für Yahoo gibt. Darauf weist The SEM Post in seiner Analyse hin. Denkbar sei hier sogar eine Hybridlösung, bestehend aus Bing-Suchergebnissen und Google-Anzeigen. Auch ein solches Modell ist laut neuer Vereinbarung möglich, Yahoo dürfte demnach hier sogar 100 Prozent Adwords-Anzeigen ausspielen. Dabei müsste Yahoo allerdings eine "Nutzungsgebühr" für die organische Suche an Microsoft abführen.

So oder so lassen sich schon jetzt Schlussfolgerungen für SEO und SEA ableiten.

Suchmaschinenoptimierer haben mittelfristig noch weniger Grund, sich mit den Ranking-Kriterien für Bing auseinander zu setzen. Zwar gibt es hier weniger Konkurrenz, aber eben auch viel weniger Traffic. In den USA entfallen laut neuster Comscore-Zahlen immerhin 12,7 Prozent der Desktop-Suchen auf Yahoo (Microsoft: 20 Prozent, Google: 64 Prozent). Yahoo hat eine Reihe wichtiger Partnerschaften, so ist etwa in jeder Firefox-Installation als Standard-Suche voreingestellt. Hierzulande ist die Dominanz von Google ohnehin noch ein gutes Stück größer – und wird mit Google-Ergebnissen bei Yahoo noch weiter ausgebaut.

Suchmaschinenmarketer konnten sich bei Microsoft in einigen Bereichen bislang über deutlich niedrigere Klickpreise als bei Google freuen, dem geringeren Wettbewerb sei dank. Allerdings bewegte sich auch das Suchvolumen auf wesentlich niedrigerem Niveau. Dieses Volumenproblem verschärft sich noch, wenn ein Teil der Yahoo-Suchergebnisse künftig von Google statt von Microsoft stammt. Höchste Zeit, sich nach zusätzlichen Kanälen umzusehen.

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