Google: Schon Bitte um Verlinkung ist "böse"

Die Definition eines "natürlichen" Link scheint Google von Jahr zu Jahr enger zu fassen. Nicht nur Kauf und Tausch von Verweisen erachtet Suchmaschinenbetreiber als unnatürlich. Schon mit der Bitte um eine Verlinkung begeben sich Webmaster eines neuen Google-Blogpost zufolge auf verbotenes Terrain und riskieren eine Abstrafung.
Links sind nach wie vor eine wichtige Währung für gute Google-Rankings. Mit inzwischen sechs bestätigten Penguin-Updates und unzähligen kleineren Modifikationen versucht Google Websites zu erkennen und abzustrafen, deren Betreiber beim Linkaufbau nachgeholfen haben.
In seinen Quality Guidelines listet Google recht detailliert auf, was für Links die Suchmaschine als unnatürlich und damit abstrafungswürdig erachtet. Untersagt sind demnach getauschte, verkaufte oder gekaufte Links mit dem Ziel der PageRank-Weitergabe. PPC-Links und Verweise in gekauften Artikeln müssen mit rel="nofollow" entwertet werden, um googlekonform zu sein.
Fragen nicht erlaubt
Der ohnehin schon langen Verbotsliste wurde offenbar stillschweigend ein weiterer Punkt hinzugefügt. Im portugiesischen Google-Webmaster-Blog erschien am Montag ein Artikel zur Linkspam-Thematik mit dem Titel"Unnatürliche Links und Anträge auf Überprfüfung". Am Ende des Textes gibt Google den Webmastern in fetter Schrift die Ratschläge an die Hand, "Links nicht zu kaufen, zu verkaufen, zu tauschen oder danach zu fragen" (Original: "não compre, venda, troque ou peça links").
Die Anmerkung wurde zuerst von Seobook-Betreiber Aaron Wall bei Twitter geteilt und wird aktuell ausführlich in der US-amerikanischen SEO-Szene diskutiert. Die Grenze, was ein "natürlicher" Link ist, scheint sich permanent zu verschieben, bilanziert etwa Barry Schwartz auf Search Engine Roundtable. Ein Kommentator merkt dort scherzhaft an, er werde nun flink eine E-Mail an den Webkatalog Dmoz (der jahrelang bei Google integriert war) schreiben und um eine Entfernung des Listings nennen.
Seeding wird zum Sicherheitsrisiko
Tatsächlich macht Google mit einem Verbot, um "freiwillige" Links zu bitten, nicht nur Eintragsmöglichkeiten in Listen und Verzeichnisse de facto zum Sicherheitsrisiko für die eigenen Rankings. Jegliche Hinweise auf verlinkenswerte eigene Inhalte – von der Infografik bis zum ausführlichen Ratgeber-Artikel – bewertet Google als böse, weil damit eine unnatürliche Beeinflussung des Rankings einher geht. Unabhängig davon, ob die Nachrichtenempfänger nicht sogar dankbar für den Hinweis sind, weil es sich um tatsächlich nutzwertige Inhalte handelt.
Wie immer gilt bei Google aber auch hier, dass Richtlinien und ihre Durchsetzung (und Durchsetzbarkeit) zwei Paar Schuhe sind. So wie auch heute – drei Jahre nach Penguin – mit intelligent gekauften Links immer noch gute Rankings erzielt werden können, wird die Unterscheidung von angefragten und komplett autonom gesetzten Links für Google auf jeden Fall eine gewaltige Herausforderung.
<Bildnachweis: Pinguin von Shutterstock>
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